Abschied von Tunis und am revolution day mit dem Nachtbus wieder nach Hurghada

Abschied von Tunis und am revolution day mit dem Nachtbus wieder nach Hurghada

Die letzten Eindrücke vom Dorf:

Gebaut wird hier unter anderem auch noch mit Lehmziegeln. Die spitz zulaufenden Bauten sind Taubenhäuser. Tauben sind eine Delikatesse hier.

Ich kaufe für meine Töchter Teeschalen. Und damit ich sicher bin, was sie genau wollen, fotografiere ich diese und schicke sie per WhatsApp nach Hause. Die moderne Technik ist da ein Segen.

Nachmittags gings mit dem Auto wieder nach Kairo zurück. In Kairo regnet es. Man kann Regenbögen sehen. Sabine sagt, dass sie nun ganz vorsichtig fahren muss, es kann spiegelglatt werden, wird dann durch den Staub schmierig. Sie ist eine gute Fahrerin und schafft es ohne Probleme.

Und dann muss ich los. Ich gehe nochmal über die Brücke bis zur goBus-Station im Stadtzentrum.Diesmal mit Rucksack. Tschüß Kairo. Die Zeit ist wie im Flug vergangen.

In der Stadt gibt es keine Demos wegen dem Revolution day. Alles ist ruhig. Natürlich ist die Polizei und Armee überall präsent, auch in Zivil. Ich sollte es später noch sehen, wenn ich ins Zentrum zur goBus-Station laufe. Demos sind streng verboten, da steht Gefängnis drauf. Und da wird hier auch nicht gefackelt. Ich habe erfahren, dass viele wegen Bagatellsachen lange im Gefängnis sitzen. Wenn man arm ist, hat man da keine Lobby.

Und im Bus ists kalt. Wahrscheinlich hat der Fahrer das Fenster auf. Ich friere nicht gleich, aber hier doch sehr. Zum Glück habe ich von Sabine einen Schal mit bekommen, aber der hilft wenig.

Und unterwegs große Straßenkontrolle. Alle Ausweise wurden genauestens kontrolliert, einige Personen mussten mit Gepäck aussteigen. Bis alle gecheckt waren, musste der Bus fast eine Stunde warten. Mit Schlafen war da nicht viel.

Der letzte Donnerstag in Kairo – der Kairo-Tower

Der letzte Donnerstag in Kairo – der Kairo-Tower

Heute ist mein letzter Tag in Kairo, es wird ein verrückter Tag. Sabine möchte abends in eine Galerie hier gehen. Eigentlich wollte ich noch einen Tag nach Alexandria fahren, wird aber zu stressig. Vor 2 Tagen habe ich Mohamed in einem Café kennen gelernt. Wir hatten uns toll unterhalten. Er sagte, wenn ich auf den Kairo-Tower gehe, will er mich begleiten. Und so verabreden wir uns für um 12 am Tower.

Ich gehe rechtzeitig aus dem Haus. Ich bin schon auf Gezira, da komme ich mit einem Mann ins Gespräch, aber am Ende stellt sich raus, dass er mich nur in einen Verkaufsläden lotsen wollte. Wieder mal rein gefallen. Und nun schaffe ich es bis 12 nicht mehr zum Tower. Unterwegs lerne ich Hilal kennen, der als Systemadministrator arbeitet und grade auf Arbeit will. Er teilt sein Frühstück mit mir … ägyptisches Sandwich, lecker. Und nun ist es zu spät für den Treff mit Mohamed.

Also geh ich erstmal alleine auf den Tower. Der Ausblick über Kairo ist wunderbar. Ich treffe ein hübsches Paar, die gerade heute geheiratet haben.

Und wieder unten fragt mich Mohamed per facebook, ob ich in einem nahe gelegenen Café einen Tee mit trinken möchte. Er gibt mir per Messenger seinen Standort durch, ich nach mich auf den Weg, finde es aber nicht. Und so kommt der Vorteil der Technik: ich gebe meinen Standort durch und er holt mich ab. Und wir gehen gemeinsam in ein Café, wo sich die Einheimischen treffen. Ich rauche das erste Mal Shischa. Und wir haben uns toll unterhalten. Am Ende schenkt er mir sein Arabertuch, das er bei der Revolution getragen hat. Und ich schenke ihm einen Glücksstein, Tigerauge. Wir bleiben per facebook in Verbindung.

Und am Abend wollen wir in die Galerie, die hat aber leider zu. Aber wir gehen nochmal gut arabisch essen. Ein toller Tag.

Nochmal auf dem Basar und ich treffe den Sänger der tanzenden Derwische

Nochmal auf dem Basar und ich treffe den Sänger der tanzenden Derwische

Ich gehe mittags aus dem Haus, die Wege sind frisch gefegt hier.
Sabine hat für mich den goBus für die Nacht vom 25. zum 26. Januar gebucht. Man kann das Ticket im Internet reservieren lassen, muss es aber innerhalb einer Stunde bezahlen. Dazu nehmen viele kleine Shops Fawry-Zahlungen an. Man bezahlt dort und bekommt einen Beleg und muss dann das Ticket vor der Reise in der goBus-Station abholen. Recht bequem.  Also fahre ich mit dem Nachtbus nächste Woche wieder nach Hurghada.

Auf dem Weg zur Metro gesehen:

Und dann fahre ich wieder Metro. Diesmal kenne ich mich schon fast gut aus. Bis Attaba und dann gehe ich in die Stadt. Der Basar ist hier riesig. Und es gibt auch tolle Sachen zu esssen: so eine Art Pizza aus Blätterteig, die wird gerollt und ich habe sie mit scharfer Soße gegessen – lecker. Und dann später auch noch die süße Variante, auch sehr gut. Hier wickelt mir Sina, die Tochter oder Enkelin vom Bäcker, die Pizza ein.

 

Und dann bin ich verabredet mit dem Sänger der tanzenden Derwische Said, denn mir gefällt die Musik. Sabine hat es organisiert, dass ich die CD bekomme. Wir treffen uns an der El Azhar Moschee und er lädt mich zum Tee ein. Leider spricht er nur schlecht englisch wie viele hier. Aber wir konnten uns trotzdem nett unterhalten. Es ist üblich hier, dass die Männer für die Frauen bezahlen. Das ist mir schon 3x hier so gegangen, waren natürlich nur kleine Beträge und sie haben es strikt abgelehnt, Geld von mir anzunehmen. Und sie kümmern sich um die Frauen, beschützen sie. Er wollte nicht, dass ich alleine gehe und hat mich zur Hauptstrasse gebracht, mir ein Taxi gerufen und den Preis ausgehandelt. So bin ich sicher zur Metrostation gekommen, denn es war schon dunkel. Ist eine schöne Geste.

 

Gefährlich? Ich bin in den Slums gelandet

Gefährlich? Ich bin in den Slums gelandet

Es ist Dienstag und ich will in den Stadtteil Heliopolis. Hier sind viele Villen und Häuser im Kolonialstil.

Man kann mit der Metro fahren, die neue Linie 3 fährt dahin. irgendwie hab ich aber den Umstieg auf Linie 3 nicht gefunden, hatte mir die genaue Bezeichnung des Stadtteiles nicht notiert und hatte dazu noch in der Metrostation kein Internet. Also habe ich jemanden gefragt, aber als dann endlich einer englisch konnte, schickte der mich nach El-Marg. als ich dort ausstieg hatte ich ein komisches Bauchgefühl. ich weiß, dass ich immer auf dieses hören muss. ich habe mir nicht getraut, meine Kamera raus zu holen. Ein Stück weit bin ich durch die Strassen gelaufen, wurde als etwas absolut Exotisches angeschaut. Ein Mann fragte mich, ob ich mich verlaufen habe und er bat einige Kinder, mich zurück zur Metro-Station zu bringen.

Sabine sagte mir später, dass dieser Stadtteil zu den Slums gehört.

Und so fuhr ich mit der Metro wieder zurück und lief vom Tahirplatz heim. Dann war es schon dunkel. Kairo ist am Abend sehr schön.

Das koptische Kairo

Das koptische Kairo

Heute besuche ich das koptische Viertel von Kairo. Und ich fahre das erste Mal mit der Metro. Da gibt es 3 Linien derzeit. Sabine erklärt mir, wo die Metrostation Dokki liegt, mit GPS finde ich es leicht. In Sadat muss ich umsteigen und bis Mar Girgis fahren. Die Metro kostet 1 Pfund. Es gibt keine extra Zonen, das wäre zu kompliziert. Und sie ist meistens voll. Aber es gibt extra Frauen-Waggons. Die sind in der Mitte der Züge. Wenn man als Frau allein fährt, steigt man da ein. Und da ist dann auch die Stimmung anders, viele Gespräche und man kommt leicht mit anderen Frauen und Gespräch. Aber viele können kein englisch, so habe ich ganz oft den Google-Übersetzer verwendet. Manche können auch nicht lesen und schreiben, da gibts bei Google die Vorlesefunktion.

Auf dem Weg gesehen:

Kirche des hl. Georg

Die Griechisch-orthodoxe Kirche St. Georg (Kairo) ist eine griechisch-orthodoxe Kirche in der Festung Babylon in Altkairo. Sie gehört zum Heiligen Patriarchal-Kloster St. Georg, das dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika untersteht. Die Kirche wurde spätestens im 10. Jahrhundert erbaut.

Hier gibts einen zum Teil verfallenen koptischen Friedhof mit einer kleinen Kapelle. Ich kam mit jungen Leuten ins Gespräch. Eine von ihnen konnte wunderbar singen.

Die hängende Kirche

Die Koptisch-Orthodoxe Kirche der Heiligen Jungfrau Maria oder Hängende Kirche ist eine der ältesten Kirchen Ägyptens; die Geschichte einer Kirche auf dieser Stätte datiert auf das 3. Jahrhundert zurück. 

Hier sind auch viele andere Touristen, vor allem Japaner.

Das koptische Museum ist wunderbar eingerichtet. Überall Sicherheit total, Taschenscan, Bodyscan und ich musste die Kamera abgeben.

Das Koptische Museum wurde von Marcus Simaika Pascha im Jahre 1908 gegründet und Ende der 1920er Jahre fertiggestellt.  Das Museum dokumentiert die Geschichte des Christentums in Ägypten.

Die engen Strassen von Altkairo im koptischen Viertel

Außerhalb des Zentrums ist man wieder im islamischen Leben. Hier bat mich ein Mann auf englisch etwas für ihn zu verfassen. Seine Frau hatte heute Zwillinge bekommen, einen Jungen und ein Mädchen. Dass ich auch Zwillinge habe und gerade an diesem Tag von ihm angesprochen wurde, hielt er für ein sehr gutes Zeichen. Ägypter sind spirituell.

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